WOHNBAU
Achtmal würfeln
10.10.2019
Graz ist seit einigen Jahren der prozentuell am stärksten wachsende urbane Raum Österreichs. Für die dadurch notwendig gewordene städtebauliche Verdichtung der steirischen Landeshauptstadt ist das Areal der 2014 aufgelassenen Kirchner Kaserne in Graz eine der größten innerstädtischen Potenzialflächen. Unweit des gründerzeitlichen, nie vollendeten Grazer Gürtels gelegen, grenzt das Areal richtung Norden an verdichtete Siedlungsstrukturen der Nachkriegszeit, während die Nachbarschaft im Süden durch suburbane Kleingartensiedlungen gebildet wird. Die relativ zentrale Lage, der Grünbestand der angrenzenden Kleingartensiedlungen, aber auch der Ausblick über die Kleingartensiedlungen bis zu den Hügelketten am Stadtrand bilden die größten Potenziale des ehemaligen Kasernenareals. Über 500 Wohnungen sollen hier in den kommenden Jahren entstehen.
Städtebau
"Wohnen im Park" lautete dementsprechend auch die Vision der Auslober des Wettbewerbs, die im Projekt mit einer Bebauung aus acht würfelförmigen Atriumhäusern beantwortet wird. Im Wechselspiel mit öffentlichen Freiraumflächen – so genannten Pocket Parks – werden die Gebäude entlang eines nord-süd-verlaufenden Freiraumbandes locker über das Grundstück verteilt und „auf Lücke“ gesetzt, wodurch für jede Wohnung der Ausblick ins Grüne garantiert ist. Die umgebenden Grünräume der Nachbarschaft werden bewusst in das Projekt integriert und zu einer weitläufig fließenden Parklandschaft verbunden.
Erdgeschoßzonen
Während die Obergeschoße in allen Punkthäusern identisch sind, wird mit den ein- bis zweigeschoßigen Erdgeschoßzonen eine differenzierte, öffentlichkeitswirksame Programmierung des öffentlichen Raums erreicht. Hier liegen zum zentralen Freiraumband hin orientierte, großzügig verglaste Gemeinschaftsräumen und Nahversorger sowie offene, überdachte Bereiche, die zum geschützten Aufenthalt im Freien und für Kinderspielplätze genutzt werden können. Erdgeschoßige Wohnungen mit Gartenanteil sind zu weniger öffentlichen Randbereichen des Areals ausgerichtet. Hausgemeinschaftlich genutzte Dachgärten sowie ein siedlungsgemeinschaftlicher Infinity-Pool am Dach eines der acht Atriumhäuser ergänzen das Freiraumangebot.
Regelgeschoße
In den Wohngeschoßen sind je zehn Wohnungen um ein gemeinschaftlich genutztes, beheiztes Atrium organisiert, das die hausgemeinschaftliche Foyerzone im Erdgeschoß mit den Wohngeschoßen und den hausgemeinschaftlichen Gärten am Dach verbindet. Das einfache statische System und die übersichtliche Anordnung von Schächten erlauben zahlreiche Varianten der Wohnungstrennung bzw. -zusammenlegung, um die Wohnungen an veränderliche Bedürfnisse anzupassen zu können.
Balkone
Jede Wohnung verfügt über eine umlaufende schmale Balkonzone, die durch vorkragende Einzelbalkone lokal erweitert wird. Durch den geschoßweisen Versatz der Einzelbalkone erhalten diese einen jeweils zweigeschoßigen Luftraum, der Kommunikation über die Geschoße hinweg möglich macht. Die schmale Balkonzone bietet wiederum Sonnenschutz für die geschoßhoch verglasten Wohnungen, aber auch Sichtschutz vor Blicken aus höher liegenden Innenräumen auf die Einzelbalkone. Gleichzeitig erlaubt sie den Blick aus Innenräumen in den Park und fördert damit auch die soziale Kohärenz zwischen Wohnungen und öffentlichem Raum.
Städtebau
"Wohnen im Park" lautete dementsprechend auch die Vision der Auslober des Wettbewerbs, die im Projekt mit einer Bebauung aus acht würfelförmigen Atriumhäusern beantwortet wird. Im Wechselspiel mit öffentlichen Freiraumflächen – so genannten Pocket Parks – werden die Gebäude entlang eines nord-süd-verlaufenden Freiraumbandes locker über das Grundstück verteilt und „auf Lücke“ gesetzt, wodurch für jede Wohnung der Ausblick ins Grüne garantiert ist. Die umgebenden Grünräume der Nachbarschaft werden bewusst in das Projekt integriert und zu einer weitläufig fließenden Parklandschaft verbunden.
Erdgeschoßzonen
Während die Obergeschoße in allen Punkthäusern identisch sind, wird mit den ein- bis zweigeschoßigen Erdgeschoßzonen eine differenzierte, öffentlichkeitswirksame Programmierung des öffentlichen Raums erreicht. Hier liegen zum zentralen Freiraumband hin orientierte, großzügig verglaste Gemeinschaftsräumen und Nahversorger sowie offene, überdachte Bereiche, die zum geschützten Aufenthalt im Freien und für Kinderspielplätze genutzt werden können. Erdgeschoßige Wohnungen mit Gartenanteil sind zu weniger öffentlichen Randbereichen des Areals ausgerichtet. Hausgemeinschaftlich genutzte Dachgärten sowie ein siedlungsgemeinschaftlicher Infinity-Pool am Dach eines der acht Atriumhäuser ergänzen das Freiraumangebot.
Regelgeschoße
In den Wohngeschoßen sind je zehn Wohnungen um ein gemeinschaftlich genutztes, beheiztes Atrium organisiert, das die hausgemeinschaftliche Foyerzone im Erdgeschoß mit den Wohngeschoßen und den hausgemeinschaftlichen Gärten am Dach verbindet. Das einfache statische System und die übersichtliche Anordnung von Schächten erlauben zahlreiche Varianten der Wohnungstrennung bzw. -zusammenlegung, um die Wohnungen an veränderliche Bedürfnisse anzupassen zu können.
Balkone
Jede Wohnung verfügt über eine umlaufende schmale Balkonzone, die durch vorkragende Einzelbalkone lokal erweitert wird. Durch den geschoßweisen Versatz der Einzelbalkone erhalten diese einen jeweils zweigeschoßigen Luftraum, der Kommunikation über die Geschoße hinweg möglich macht. Die schmale Balkonzone bietet wiederum Sonnenschutz für die geschoßhoch verglasten Wohnungen, aber auch Sichtschutz vor Blicken aus höher liegenden Innenräumen auf die Einzelbalkone. Gleichzeitig erlaubt sie den Blick aus Innenräumen in den Park und fördert damit auch die soziale Kohärenz zwischen Wohnungen und öffentlichem Raum.
Kurzinfo
Wohnbau (542 Wohnungen), Gemeinschaftseinrichtungen, Nahversorger, Kinderkrippe, Freiraumgestaltung
Status
Wettbewerb, 2019
Größe
42.589m² BGF bzw. 37.292 m² NRF, davon 30.293m² NF Wohnen, 2.344m² NF Gemeinschaftseinrichtungen, 4.033m² Pocket Parks und weitere Freiflächen
Ort
Areal der ehemaligen Kirchner Kaserne, Graz (AT)
Auftraggeber
Kirchner Kaserne Projektentwicklungs GmbH
Architektur
Entwurfsteam: Valentin Scheinost, Michael Stoiser, Fabian Wallmüller, in Zusammenarbeit mit Henning Grahn Architektur
Landschaftsarchitektur
Lindle+Bukor
Brandschutz
Norbert Rabl Ziviltechniker GmbH
Modellbau
Modellbauwerkstatt Gerhard Stocker
Webtipp
Siegerprojekte des Wettbewerbs von Pentaplan und Schwarzer Platzer auf www.gat.st
Wohnbau (542 Wohnungen), Gemeinschaftseinrichtungen, Nahversorger, Kinderkrippe, Freiraumgestaltung
Status
Wettbewerb, 2019
Größe
42.589m² BGF bzw. 37.292 m² NRF, davon 30.293m² NF Wohnen, 2.344m² NF Gemeinschaftseinrichtungen, 4.033m² Pocket Parks und weitere Freiflächen
Ort
Areal der ehemaligen Kirchner Kaserne, Graz (AT)
Auftraggeber
Kirchner Kaserne Projektentwicklungs GmbH
Architektur
Entwurfsteam: Valentin Scheinost, Michael Stoiser, Fabian Wallmüller, in Zusammenarbeit mit Henning Grahn Architektur
Landschaftsarchitektur
Lindle+Bukor
Brandschutz
Norbert Rabl Ziviltechniker GmbH
Modellbau
Modellbauwerkstatt Gerhard Stocker
Webtipp
Siegerprojekte des Wettbewerbs von Pentaplan und Schwarzer Platzer auf www.gat.st