WOHNBAU

Baukörperhöhen: Absenkung analog zur Bestandsbebauung, Erhöhung für städtebauliche Akzente (Perspektive: Ecke Handelstraße/ Reininghausstraße)
Baukörperhöhen: Absenkung analog zur Bestandsbebauung, Erhöhung für städtebauliche Akzente (Perspektive: Ecke Handelstraße/ Reininghausstraße)

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03.02.2016

200 Wohnungen mitten im Grazer Westen: Die Größe des Projekts Reininghausstraße 80 bietet die Chance, den heterogenen Stadtraum neu zu ordnen und an jenen Stadtkörper anzuknüpfen, der mit der gründerzeitlichen Bebauung begonnen wurde

Das Grundstück Reininghausstraße 80 befindet sich in einer für den Grazer Westen typischen Situation: Reste der gründerzeitlichen Bebauung, Wohnbauten der 1960-er Jahre, Gewerbebauten, Einfamilienhäuser und Schrebergärten erzeugen einen heterogenen Stadtraum mit geringer Identität. Innerhalb des nach wie vor erhaltenen gründerzeitlichen Straßenrasters nimmt das Grundstück, geformt durch die diagonal zum Raster verlaufende Reininghausstraße, eine Sonderrolle ein. Diese besondere Rolle wird durch die projektierte Bebauung, die in ihrer Größe den Maßstab der umgebenden Bestandsbauten deutlich übersteigt, zukünftig noch unterstrichen.
   Gerade die Größe dieser zukünftigen Bebauung eröffnet aber die Chance, den vorhandenen Stadtraum neu zu ordnen und jenen Stadtkörper fortzuführen, der mit der gründerzeitlichen Bebauung begonnen wurde. Die im Sinne einer optimalen Ausnützung des Grundstückes logische Bebauung entlang der Handels- und Reininghausstraße besetzt die städtebaulich relevanten Straßenkanten und erzeugt eine großzügige Ruhe, die die heterogene Bebauung der Umgebung vermissen lässt. Die entlang der Reininghausstraße verlaufende Bebauung bildet darüber hinaus aufgrund ihres zum gründerzeitlichen Raster diagonalen Verlaufs einen spannenden Kontrast.
   Aufgrund der besonderen Rolle der zukünftigen Bebauung ist jedoch auch ihre Anpassung an den vorhandenen Stadtkörper erforderlich. Dies gelingt zum einen durch eine optische Halbierung der Fassadenfront entlang der Reininghausstraße, die unter Ausnützung des Straßenverlaufs auf halber Strecke geknickt wird –  platzartige Erweiterungen entlang der Reininghausstraße sind ein weiterer Effekt dieses Knicks. Zum anderen wird  die Gebäudehöhe im Nahebereich von Umgebungsbauten auf gleiche Höhe abgesenkt, während sie an städtebaulich relevanten Stellen (Kreuzung Handelstraße/ Reininghausstraße und Straßganger Straße/ Reininghausstraße) erhöht wird.
   An den Fassaden wird ein weiterer Bezug zur Umgebung hergestellt: Gemeinschaftlich genutzte Freibereiche an den Straßenseiten bzw. private Loggien zum Garten führen einen zweiten Maßstab ein, der zwischen bestehender und neuer Bebauung vermittelt. Nicht zuletzt werden auf diese Weise Aufenthaltsräume im Freien geschaffen, die dem menschlichen Maßstab entsprechen.
Kurzinfo
Wohnbau (207 Wohneinheiten), Büro- und Geschäftsflächen, Kindergarten, Straßenraum- und Gartengestaltung (ca. 0,9 ha)

Status
Geladener Realisierungswettbewerb , 2016, 1. Preis, dzt. Genehmigungsplanung

Größe
18.465m² BGF

Ort
Reininghausstraße 80, Graz (AT)

Auslober
BeWo Besser Wohnen, RS 80 Projektentwicklungs GmbH&CoKG

Architektur
Entwufsteam Wettbewerb: Michael Stoiser, Fabian Wallmüller. Mitarbeit: Caterina Revedin.
Team Ausführung: Michael Stoiser, Valentin Scheinost

Landschaftsarchitektur
YEWO LANDSCAPES/ Dominik Scheuch, Mitarbeit: Anna Hauser

Statik
IKK/ Karl Sommeregger

Bauphysik
Vatter und Parntner/ Markus Kozak

HKLS, Elektro
TBH Ingenieur GmbH/ Robert Pichler, Ing. Georg Maierl

Brandschutz
Norbert Rabl ZT GmbH/ Harald Kraus

Modellbau
Patrick Klammer Manufaktur

Webtipp

Stadt Graz
www.gat.st
Kleine Zeitung
Inside@Graz

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