BÜROBAU
Neue Arbeitswelten
14.03.2019
Your Office Is Where You Are“: Activity-base Working, ein bereits Anfang der 1970er Jahre entwickeltes Bürokonzept, hat auch fünf Jahrzehnte danach nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Ganz im Gegenteil: Die Idee, fixe Arbeitsplätze zugunsten offener, flexibel nutzbarer Arbeitswelten aufzugeben, entspricht nicht nur der Forderung nach mehr Flexibilität, sondern auch mehr Gemeinschaftlichkeit im beruflichen Alltag. Kein Zweifel: Wenn täglich neu verhandelt werden muss, wer welche Arbeitsplätze nützt, wenn LeiterInnen neben MitarbeiterInnen im selben Ambiente sitzen, dann fördert das die soziale Interaktion. Dass dies im Wesentlichen durchaus friktionsfrei geschieht, zeigen Projekte wie der Erste Campus in Wien, wo das Konzept des Activity-based Working bereits erfolgreich eingesetzt wird.
Der Erste Campus dürfte wohl auch Pate gestanden haben bei der konzeptionellen Entwicklung des Raumprogramms für den Neubau der Datev eG, eines der größten deutschen Software- und IT-Dienstleister mit Hauptsitz in Nürnberg. Bei diesem Neubau für 2.500 MitarbeiterInnen sollte das Konzept des Activity-base Working seine ideale architektonische Entsprechung finden, weshalb der Entwurfsaufgabe ein beinahe fraktal anmutendes Organisationsdiagramm zugrunde gelegt wurde. Ausgehend von einem multifunktionalen Zentrum (Mega-Hub) werden fünf Sub-Zentren (Midi-Hubs) erreicht, die wiederum zu fünf Sub-Sub-Zentren (Hubs) führen, welche ihrerseits die Gemeinschaftsbereiche der eigentlichen Arbeitsplätze (Homezones) bilden. Die Homezones verfügen dabei über im Wesentlichen klassische, wenn auch flexibel nutzbare Arbeitsplätze und Besprechungsräume, während in den Hubs, Midi-Hubs und im Mega-Hub vor allem informelle Arbeitsgelegenheiten und Besprechungssituationen angesiedelt sind.
Ausgehend von dieser Organisationsstruktur wird ein Solitär vorgeschlagen, der eine selbstbewusste Antwort sowohl auf die Komplexität der inneren Organisation als auch auf die städtebauliche Situation am äußersten Stadtrand Nürnbergs zu geben weiß. Seine ebenso einfache wie großzügige Grundform – ein Kreis mit einem Durchmesser von 180 Metern – erzeugt unvermutete Ruhe in seiner in Veränderung befindlichen, suburbanen Umgebung und bleibt den Vorbeifahrenden der nahen Autobahn als einprägsames Logo in Erinnerung. Gleichzeitig bildet das kreisförmige Gebäude das neuartige Bürokonzept der Datev unmittelbar ab.
Um das multifunktionale Mega-Hub, der sich vom Erdgeschoß bis ins zweite Obergeschoß erstreckt und zahlreiche öffentliche und halböffenltiche Bereiche beinhaltet (Eingang, Coworking, Konferenz-, Veranstaltungs-, und Ausstellungsflächen, Lernwelten, Verkauf, Gastronomie, Fitnesscenter), sind die neuen Arbeitswelten (Homezones) ab dem zweiten Obergeschoß konzentrisch angeordnet und auf kurzem Weg über die Midi-Hubs und Hubs erreichbar. Die ringförmig Anordnung der Midi-Hubs im zweiten Obergeschoß erlaubt dabei direkte Wege von einem Midi-Hub zum nächsten, zusätzlich sind Querverbindungen zwischen Midi-Hubs über das Mega-Hub möglich.
Die neuen Arbeitswelten werden durch zahlreiche Patios strukturiert, die eine optimale Belichtung aller Bereiche sicherstellen und eine fließende Raumabfolge schaffen, die eine flexible, veränderliche Abgrenzung einzelner funktionaler Bereiche optimal unterstützt. Gleichzeitig werden durch die Patios vielfältige, direkt aus den Büroräumlichkeiten erreichbare Freibereiche geschaffen, die durch ein differenziertes Freiraumkonzept mit jeweils eindeutig zuordenbaren Identitäten ausgestattet werden
Zur Belichtung des Innenbereiche des Mega-Hubs werden einzelne Patios weiter in die unteren Geschoße gezogen, wodurch geschützte Freibereiche bis ins Erdgeschoß angeboten werden können.
Das differenzierte Freiraumkonzept setzt sich in der Gestaltung der Freiflächen rund um das Gebäude fort, die als innovatives Hybrid zwischen Park und Parkplatz entwickelt werden.
Der Erste Campus dürfte wohl auch Pate gestanden haben bei der konzeptionellen Entwicklung des Raumprogramms für den Neubau der Datev eG, eines der größten deutschen Software- und IT-Dienstleister mit Hauptsitz in Nürnberg. Bei diesem Neubau für 2.500 MitarbeiterInnen sollte das Konzept des Activity-base Working seine ideale architektonische Entsprechung finden, weshalb der Entwurfsaufgabe ein beinahe fraktal anmutendes Organisationsdiagramm zugrunde gelegt wurde. Ausgehend von einem multifunktionalen Zentrum (Mega-Hub) werden fünf Sub-Zentren (Midi-Hubs) erreicht, die wiederum zu fünf Sub-Sub-Zentren (Hubs) führen, welche ihrerseits die Gemeinschaftsbereiche der eigentlichen Arbeitsplätze (Homezones) bilden. Die Homezones verfügen dabei über im Wesentlichen klassische, wenn auch flexibel nutzbare Arbeitsplätze und Besprechungsräume, während in den Hubs, Midi-Hubs und im Mega-Hub vor allem informelle Arbeitsgelegenheiten und Besprechungssituationen angesiedelt sind.
Ausgehend von dieser Organisationsstruktur wird ein Solitär vorgeschlagen, der eine selbstbewusste Antwort sowohl auf die Komplexität der inneren Organisation als auch auf die städtebauliche Situation am äußersten Stadtrand Nürnbergs zu geben weiß. Seine ebenso einfache wie großzügige Grundform – ein Kreis mit einem Durchmesser von 180 Metern – erzeugt unvermutete Ruhe in seiner in Veränderung befindlichen, suburbanen Umgebung und bleibt den Vorbeifahrenden der nahen Autobahn als einprägsames Logo in Erinnerung. Gleichzeitig bildet das kreisförmige Gebäude das neuartige Bürokonzept der Datev unmittelbar ab.
Um das multifunktionale Mega-Hub, der sich vom Erdgeschoß bis ins zweite Obergeschoß erstreckt und zahlreiche öffentliche und halböffenltiche Bereiche beinhaltet (Eingang, Coworking, Konferenz-, Veranstaltungs-, und Ausstellungsflächen, Lernwelten, Verkauf, Gastronomie, Fitnesscenter), sind die neuen Arbeitswelten (Homezones) ab dem zweiten Obergeschoß konzentrisch angeordnet und auf kurzem Weg über die Midi-Hubs und Hubs erreichbar. Die ringförmig Anordnung der Midi-Hubs im zweiten Obergeschoß erlaubt dabei direkte Wege von einem Midi-Hub zum nächsten, zusätzlich sind Querverbindungen zwischen Midi-Hubs über das Mega-Hub möglich.
Die neuen Arbeitswelten werden durch zahlreiche Patios strukturiert, die eine optimale Belichtung aller Bereiche sicherstellen und eine fließende Raumabfolge schaffen, die eine flexible, veränderliche Abgrenzung einzelner funktionaler Bereiche optimal unterstützt. Gleichzeitig werden durch die Patios vielfältige, direkt aus den Büroräumlichkeiten erreichbare Freibereiche geschaffen, die durch ein differenziertes Freiraumkonzept mit jeweils eindeutig zuordenbaren Identitäten ausgestattet werden
Zur Belichtung des Innenbereiche des Mega-Hubs werden einzelne Patios weiter in die unteren Geschoße gezogen, wodurch geschützte Freibereiche bis ins Erdgeschoß angeboten werden können.
Das differenzierte Freiraumkonzept setzt sich in der Gestaltung der Freiflächen rund um das Gebäude fort, die als innovatives Hybrid zwischen Park und Parkplatz entwickelt werden.
Kurzinfo
Bürobau für 2.500 MitarbeiterInnen des Software- und IT-Dienstleisters DATEV basierend auf den Prinzipen des Activity-based Working, einschließlich 1475 flexibel nutzbaren Arbeitsplätzen in offenen Bürozonen, informellen Arbeitsgelegenheiten, Coworking, Konferenz-, Veranstaltungs-, und Ausstellungsflächen, Lernwelten, Verkauf, Gastronomie, Fitnesscenter
Status
Geladener Realisierungswettbewerb, 2019
Größe
71.624m² BGF
Ort
Nürnberg (DE)
Auslober
DATEV eG
Architektur
Entwufsteam: Michael Stoiser, Fabian Wallmüller, Valentin Scheinost,
in Zusammenarbeit mit Dietrich Untertrifaller Architekten und studio urbanek
Landschaftsarchitektur
Kieran Fraser Landscape Design
Tragwerksplanung
Knippers Helbig Advanced Engineering
Energietechnik
Transsolar Klima Engineering
Brandschutz
Endreß Ing. GmbH Brandschutzsachverständige
Visualisierung
Michael Sohm/ Dietrich Untertrifaller Architekten
Modellbau
Josef Neubauer Modellbau
Webtipp
Activity-based Working
Erste Campus
Bürobau für 2.500 MitarbeiterInnen des Software- und IT-Dienstleisters DATEV basierend auf den Prinzipen des Activity-based Working, einschließlich 1475 flexibel nutzbaren Arbeitsplätzen in offenen Bürozonen, informellen Arbeitsgelegenheiten, Coworking, Konferenz-, Veranstaltungs-, und Ausstellungsflächen, Lernwelten, Verkauf, Gastronomie, Fitnesscenter
Status
Geladener Realisierungswettbewerb, 2019
Größe
71.624m² BGF
Ort
Nürnberg (DE)
Auslober
DATEV eG
Architektur
Entwufsteam: Michael Stoiser, Fabian Wallmüller, Valentin Scheinost,
in Zusammenarbeit mit Dietrich Untertrifaller Architekten und studio urbanek
Landschaftsarchitektur
Kieran Fraser Landscape Design
Tragwerksplanung
Knippers Helbig Advanced Engineering
Energietechnik
Transsolar Klima Engineering
Brandschutz
Endreß Ing. GmbH Brandschutzsachverständige
Visualisierung
Michael Sohm/ Dietrich Untertrifaller Architekten
Modellbau
Josef Neubauer Modellbau
Webtipp
Activity-based Working
Erste Campus