Kooperatives Planungsverfahren
Slow City
17.02.2015
Eine Entwicklungsstrategie für das Gebiet rund um die Muthgasse in Wien muss angesichts der komplexen städtebaulichen Ausgangssituation flexibel sein, um sich sowohl räumlich als auch zeitlich den jeweiligen Bedingungen anpassen zu können. Nach dem Prinzip der entschleunigten Stadt sollen räumliche Maßnahmen ergriffen werden, um den Durchzugscharakter des Gebietes entgegenzuwirken. Zudem gilt das Prinzip, existierende Strukturen in den Entwicklungsprozess zu integrieren. Weiters soll die Insellage des Gebiets aufgebrochen werden, indem Freiräume zu umgebenden Stadträumen vernetzt, sowie neue Sichtbeziehungen geschaffen werden.
Das Planungsgebiet ist von einer starken Linearität entlang der Muthgasse gekennzeichnet, welche den schnellen Durchzugsverkehr für PKWs zu Ungunsten jeglicher Aufenthaltsqualität fördert.
Ziel ist der Wandel von einem Gebiet mit transitorischen Charakter hin zu einem lebenswerten urbanen Quartier mit großer Aufenthaltsqualität. Das Gebiet muss hierfür eine Entschleunigung erfahren, indem die Dominanz der linearen Wegeführung durch mäandrierende Querverbindungen und öffentliche Räume aufgebrochen wird.
Der Schlüssel für eine erfolgreiche Entschleunigung des Gebietes ist eine neue Hierarchie der Wegeführung. Die Muthgasse als zentrale Achse für Autoverkehr soll zu einer Promenade werden, welche öffentlichen Verkehr, Fahrradfahrer und Fußgänger begünstigt. Private PKWs werden über eine neue Straßenführung, welche als Mäander quer zur Muthgasse verläuft, umgeleitet. Somit soll der schnelle Durchgangsverkehr aus dem Quartier auf übergeordnete Straßen außerhalb verlegt werden.
Durch die neue mäanderartige Wegeführung entstehen U-förmige Quartiere, welche sich von der Muthgasse ausgehend über die Gebietsgrenzen hinweg öffnen. Das Gebiet kehrt sich nun nach außen; dem introvertierten, isolierten Charakter des Gebietes wird entgegengewirkt. Die neu geschaffenen Quartiere besitzen einen jeweils spezifischen programmatischen Charakter und verleihen damit dem Gebiet, welches heute heterogen ist, Ordnung und bessere Lesbarkeit.
An die mäandrierende Wegeführung angelagerte Freiräume nehmen eine Mittlerrolle zwischen dem jeweiligen Quartier und der zentralen Muthgasse ein. Als städtebauliche Schnittstelle bilden sie eine wiedererkennbare Gesamtstruktur und erzeugen Räume mit hoher Aufenthaltsqualität für viele NutzerInnengruppen.
Direkt neben den geschaffenen Freiräumen lagert sich die neue Bebauung an. Die Baukörper sind in der Erdgeschosszone kleinmaßstäblich und durchlässig: Ziel ist es, auf Augenhöhe der Menschen ein vielfältiges und lebendiges Viertel mit Einzelhandel, Ateliers und neuen Dienstleistungen zu schaffen. Die neue Bebauung rückt von der Bauflucht der Muthgasse bewusst ab, um auch hier mit der Linearität des Gebietes zu brechen und neue spannende Stadträume zu schaffen.
In Ergänzung zum lokalen Maßstab der kleinteiligen Bebauung wird in wichtigen Sichtachsen ein großstädtischen Maßstab eingeführt. Dieser soll in Form von Hochhäusern neue Orientierung im Stadtbild schaffen und dem Gebiet eine starke Identität verleihen. Die Türme beinhalten vielfältige Funktionen mit dem Schwerpunkt auf Wohnen und Büro. Die Gleichzeitigkeit von großem und kleinen, von lokalem und großstädtischen Maßstab macht das Gebiet um die Muthgasse zu einem Prototypen für eine zeitgenössische Stadtentwicklung.
Das Planungsgebiet ist von einer starken Linearität entlang der Muthgasse gekennzeichnet, welche den schnellen Durchzugsverkehr für PKWs zu Ungunsten jeglicher Aufenthaltsqualität fördert.
Ziel ist der Wandel von einem Gebiet mit transitorischen Charakter hin zu einem lebenswerten urbanen Quartier mit großer Aufenthaltsqualität. Das Gebiet muss hierfür eine Entschleunigung erfahren, indem die Dominanz der linearen Wegeführung durch mäandrierende Querverbindungen und öffentliche Räume aufgebrochen wird.
Der Schlüssel für eine erfolgreiche Entschleunigung des Gebietes ist eine neue Hierarchie der Wegeführung. Die Muthgasse als zentrale Achse für Autoverkehr soll zu einer Promenade werden, welche öffentlichen Verkehr, Fahrradfahrer und Fußgänger begünstigt. Private PKWs werden über eine neue Straßenführung, welche als Mäander quer zur Muthgasse verläuft, umgeleitet. Somit soll der schnelle Durchgangsverkehr aus dem Quartier auf übergeordnete Straßen außerhalb verlegt werden.
Durch die neue mäanderartige Wegeführung entstehen U-förmige Quartiere, welche sich von der Muthgasse ausgehend über die Gebietsgrenzen hinweg öffnen. Das Gebiet kehrt sich nun nach außen; dem introvertierten, isolierten Charakter des Gebietes wird entgegengewirkt. Die neu geschaffenen Quartiere besitzen einen jeweils spezifischen programmatischen Charakter und verleihen damit dem Gebiet, welches heute heterogen ist, Ordnung und bessere Lesbarkeit.
An die mäandrierende Wegeführung angelagerte Freiräume nehmen eine Mittlerrolle zwischen dem jeweiligen Quartier und der zentralen Muthgasse ein. Als städtebauliche Schnittstelle bilden sie eine wiedererkennbare Gesamtstruktur und erzeugen Räume mit hoher Aufenthaltsqualität für viele NutzerInnengruppen.
Direkt neben den geschaffenen Freiräumen lagert sich die neue Bebauung an. Die Baukörper sind in der Erdgeschosszone kleinmaßstäblich und durchlässig: Ziel ist es, auf Augenhöhe der Menschen ein vielfältiges und lebendiges Viertel mit Einzelhandel, Ateliers und neuen Dienstleistungen zu schaffen. Die neue Bebauung rückt von der Bauflucht der Muthgasse bewusst ab, um auch hier mit der Linearität des Gebietes zu brechen und neue spannende Stadträume zu schaffen.
In Ergänzung zum lokalen Maßstab der kleinteiligen Bebauung wird in wichtigen Sichtachsen ein großstädtischen Maßstab eingeführt. Dieser soll in Form von Hochhäusern neue Orientierung im Stadtbild schaffen und dem Gebiet eine starke Identität verleihen. Die Türme beinhalten vielfältige Funktionen mit dem Schwerpunkt auf Wohnen und Büro. Die Gleichzeitigkeit von großem und kleinen, von lokalem und großstädtischen Maßstab macht das Gebiet um die Muthgasse zu einem Prototypen für eine zeitgenössische Stadtentwicklung.
Kurzinfo
Flächenwidmungs- und Bebauungsbestimmungen für das Gebiet Muthgasse in Wien, inkl. Freiraum- und Erschließungskonzept sowie Planungsgrundlagen für die Ausschreibung eines oder mehrerer stadtebaulich- architektonischer Realisierungswettbewerbe für Hochhausstandorte
Status
Offenes, EU-weites kooperatives Verfahren mit vorgeschaltetem zweistufigem Auswahlverfahren, 2015, 3. Platz
Größe
40 ha (Planungsgebiet), 6,4 ha (Realisierungsgebiet)
Ort
Wien (A)
Auslober
MA21 Stadtteilplanung und Flächennutzung, Liegenschaftseigentümer Gunoldstraße Süd und Nord
Architektur
Entwufsteam: Christina Kimmerle, Fabian Wallmüller
Landschaftsarchitektur
YEWO LANDSCAPES/ Dominik Scheuch, Mitarbeit: Anna Hauser, Eva Radenich
Webtipp
www.architekturwettbewerbe.at
Flächenwidmungs- und Bebauungsbestimmungen für das Gebiet Muthgasse in Wien, inkl. Freiraum- und Erschließungskonzept sowie Planungsgrundlagen für die Ausschreibung eines oder mehrerer stadtebaulich- architektonischer Realisierungswettbewerbe für Hochhausstandorte
Status
Offenes, EU-weites kooperatives Verfahren mit vorgeschaltetem zweistufigem Auswahlverfahren, 2015, 3. Platz
Größe
40 ha (Planungsgebiet), 6,4 ha (Realisierungsgebiet)
Ort
Wien (A)
Auslober
MA21 Stadtteilplanung und Flächennutzung, Liegenschaftseigentümer Gunoldstraße Süd und Nord
Architektur
Entwufsteam: Christina Kimmerle, Fabian Wallmüller
Landschaftsarchitektur
YEWO LANDSCAPES/ Dominik Scheuch, Mitarbeit: Anna Hauser, Eva Radenich
Webtipp
www.architekturwettbewerbe.at